Tuja Heller - Atelier für  Meditativen Tanz  und kreative Ausdrucksformen
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Die Übersetzungen von Hsieh Ho´s Regeln

"Den Gipfelpunkt der Kunsttheorie jener Zeit, den Ausgangs- und Kernpunkt für die ganze spätere Entwicklung bilden dann die "Sechs Prinzipien" des Hsieh Ho ...Gerade sie sind es, die der Interpretation und Übersetzung die meisten Schwierigkeiten bereiten." (1) Wie bereits gesagt, enthalten die sechs Formeln nur je vier Begriffe. Doch diese haben es in sich. Goepper schreibt dazu:
"Eine Flut von Tusche und Tinte ist in Ostasien wie auch im Westen über ihre Interpretation vergossen worden, und es scheint als sei das letzte Wort noch immer nicht gesprochen. Es soll deshalb auch hier kein neuer Deutungsversuch unternommen werden. Man bisher die "Sechs Prinzipien" als imperativische Merksätze aufgefaßt und etwa folgendermaßen übersetzt:"



Herkömmliche Übersetzung

Der Widerhall der Lebenskraft soll in lebendiger Bewegung sein.

In struktureller Gesetzlichkeit gebrauche man den Pinsel.

In Übereinstimmung mit den Gegenständen gebe man die Formen wieder. 

Entsprechend der jeweiligen Art trage man die Farben auf. 

Entsprechend Plan und Maß ordne man die Komposition an.

Traditionsgebunden und doch abändernd soll man beim Kopieren zeichnen.

.....
Übersetzung von W.R.B.Acker:

Resonanz des Geistigen, das heißt Lebendigkeit.

Knochen- (d.h.strukturelle) Methode, sie bezieht sich auf den Gebrauch des Pinsels.

Entsprechung zum Gegenstand, sie meint die Wiedergabe der Formen.

Angemessensein der Art, sie hat mit dem Farbauftrag zu tun.

Aufteilung und Planung, das heißt Stellung und Anordnung [der Einzelelemente].

Überlieferung durch Kopieren, das bedeutet Kopieren von Vorbildern.



Wir können beide Versionen gegeneinander halten und durch eine dritte ergänzen. Mir ist derzeit nur eine weitere Übersetzung ins Deutsche bekannt, während es viele englische und französische Übersetzungen und Interpretationen gibt (eine vorläufige Übersicht folgt später).  Lin Yutang zitiert die sechs Prinzipien fast beiläufig in seiner großen Sammlung chinesischer Texte. (2)  Es ist hilfreich, seine Version heranzuziehen, um die Verse von einer anderen Seite her zu beleuchten:
Welches sind die sechs Regeln in der Malerei? Sie heißen:
1. rhythmische Vitalität,
2. Skelettlehre und Grundstriche,
3. Naturtreue oder Ähnlichkeit mit dem Gegenständlichen,
4. Besonderheiten der einzelnen Gegenstände,
5. Komposition,
6. Kopieren von Vorbildern mit spontanen Variationen.
Mir persönlich scheint diese Deutung unsere Version zu unterstützen. Selbstverständlich ist und bleibt dies Auslegungssache. Doch für den praktischen Gebrauch beim Üben finde ich unsere Version (s. Die Anwendung) recht brauchbar.    weiter zu Teil II :  Tuschemalerei
 
 

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aktualisiert am 18.07.02

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